Hexe aus einer Zauberschule

Bei diesem Charakter handelt es sich um den von der Kundin erstellten Charakter aus einem Videospiel, in dem man als Hexe Abenteuer in einer Zauberschule erlebt. Das Design der Kleidung und Accessoires ist an viktorianische Mode angelehnt mit einigen Steampunk Einflüssen, zusätzlich zu dem magischen Element. Die Kundin wünschte sich ein reines Ausstellungsstück, d.h. vereinfachte Kleidungsschichten (untere nur angedeutet statt komplett ausgearbeitet) und wir einigten uns darauf, sie in einer Käseglocke zu präsentieren, so dass sie selbst wie ein magisches Artefakt wirkt. So ist sie entstanden:

Wie immer steht am Anfang der Körper. Recycelte Decken - oder wie in diesem Fall - Küchenhandtücher - eignen sich hervorragend zum Aufbau von Volumen. Hände und Füße hebe ich mir in der Regel auf für nach der Fertigung der Kleidung für den Rumpf, da sie das Nähen von Ärmeln und Hosenbeinen erschweren.

Bei dieser Art der Fertigung werden nur die sichtbaren Teile der Kleidung genäht. Die Rückseite der Weste und Hemdsärmel sind zum Beispiel nicht notwendig, da der Mantel diese verdeckt.

Der dynamische, asymmetrische Mental nimmt Form an. Die Metallteile sind einzelne Kettenglieder und Klammern aus dem Bürobedarf.

Der fertige Mantel mit Kragen, Rüschen und Händen. Der Schaft für die Stiefel ist auch schon dran. Alle unfertigen Seiten der Kleidung sind verdeckt. Die Puppe ist auf diese Weise zwar nicht ausziehbar, dafür ist die Fertigung schneller und damit kostengünstiger.

Die Haare habe ich nach meiner regulären Methode angebracht (Wollschlaufen an den Kopf nähen), in diesem Fall allerdings keine Foto davon gemacht. In den anderen Beispielen finden sich detaillierte Aufnahmen!

Zum Charakterdesign gehören noch ein Zauberstab und ein Schal mit sicherlich unbestrittenen magischen Eigenschaften. Der Stab ist ein Stück Spieß mit Schnur drum gewickelt und angemalt. Der Schal ist in diesem Bild noch am Trocknen. Danach werden die Kanten umgenäht um ausfransen zu vermeiden.

Da die Hexe keine artikulierten Hände (mit Drahtkern) hat, befestige ich den Zauberstab mit einer Stecknadel die durch den Daumen in die restlichen Finger sticht. Alternativ hätte ich den Stab auch festnähen oder kleben können, auf diese Weise kann die Kundin die Position aber selber einfach bei Bedarf ändern.

Nachdem ich den Schal in ästhetischen Falten drapiert und mit Faden fixiert habe ist die Puppe fertig! (Zwischendurch hatte ich den Stiefel noch ein Muster entsprechend dem Design der Beispielfotos der Kundin verpasst.) Es folgt die Dekoration der Käseglocke.

Die Glocke mit Ständer (als zusätzliche Ausgabe in der Rechnung aufgelistet) muss leicht angepasst werden. Das Holzpodest bekommt eine dunklere Tönung und drei kleine Füße (Holzperlen) an der Unterseite. Der Stab der Puppe wird auch dunkler gestrichen, weswegen sie in diesem Bild einen seltsam abgeklebten Schritt hat. Eine alte hölzerne Garnspule (schwarz im Bild) dient als Ständer für den Stab und kommt mittig aufs Podest. Außerdem habe ich ein paar kleine Gegenstände als Dekoration hergestellt: Schreibfeder, Schriftrolle, Zauberstabflasche und “Donnerblumensamen” als Zutat.

Um das Design variable zu halten kommt eine lose Plastikscheibe um den Ständer, auf den das gewaschene und getrocknete Moos geklebt wird. Die Gegenstände sind lose drapiert, so dass alles einfach entfernt werden kann.

So sieht das ganze fertig aus :) Eine Käseglocke ist eine großartige Möglichkeit eine Puppe auszustellen, ihr ihren eigenen Raum zu geben und vor Staub zu schützen.